Der Wirecard Skandal hat mich noch lange beschäftigt. So sehr, dass ich mir jeden Tag die Nachrichten und den Aktienkurs anschaute. Mich hat die ganze Sache genervt. Das Versagen der Prüfer, der Bafin und natürlich die Gauner von Wirecard. Dann habe ich ein Interview gelesen, in dem gestanden ist, dass Wirecard schlimmer als Madoff sei. Fiktive Gelder wurden in fiktive Unternehmen gesteckt und es wurde Gewinn ausgewiesen. Nach dem Interview verkaufte ich alle meine Wirecard Aktien bei ca. 2.30 EUR. Ich war sehr erleichtert, obwohl ich ca -75% Verlust gemacht habe. Erstmals seitdem ich investiere, habe ich eine Aktie verkauft und das mit so viel Verlust. Es tut weh, aber lieber jetzt, am Anfang meines Anlagehorizonts, als wenn ich 60 Jahre alt bin.
Wirecard – mein Verlust und die Lehren daraus
Niemand hätte es für möglich gehalten, dass ein Betrugsfall in dieser Grösse in einem Land wie Deutschland möglich wäre.
Noch vor einigen Monaten meldeten sich die Stimmen aus China, dass Luckin Coffee (bin hier leider auch investiert) ihr Bilanz gefälscht hat. „Das war ja klar, in China wird sicher geschummelt“ hat man gesagt. Lange musste man auch nicht warten, bis der Betrugsfall Wirecard ans Licht kam.
Die Bilanzpräsentation wurde mehrfach verschoben und kurz vor dem Termin Mitte Juni kam die Beführchtung auf, dass die Bosse bei Wirecard was vertuschen. Die Ermittlungen liefen ja seit Jahren, aber diesmal konnte man ahnen, dass was wirklich nicht stimmte. Die Aktien brachen von 120 zuerst auf 40, am nächsten Tag auf 20EUR ein.
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