Was sind Airdrops – Marketing im Web3.0

Heute. am 25.12.2021 hatte ich ein schönes Weihnachtsgeschenk erhalten. Ich habe neue Kryptowährungen ($SOS-Coins) im Wert von 440$ erhalten. Aber nicht von meiner Familie, nicht von Bekannten. Sondern von TheOpenDAO. Gratis. Als Belohnung für meine Krypto-Aktivität.

Dieser Beitrag wird nicht vollständig sein. Es wird auch für dich vielleicht alles sehr neu und komisch klingen, aber ich versuche so verständlich wie möglich das alles zu beschreiben.

Was ich bekommen habe, nennt man in der Krypto-Szene “Airdrop”. Man kriegt gratis Coins, nur weil man früh und oder oft etwas benutzt hat. Am 09.November hat zum Beispiel ENS ein Airdrop gehabt. ENS ist ein Krypto-Domain Anbieter. Man kann seine eigene Domain, wie zB. “Michaelmeyer.eth” für sich kaufen. Wenn man dann ein Kryptowallet hat, deren Adresse aus 30 Zeichen (“0x…) bestehen, wird diese Adresse mit diesem Domain abgekürzt. Wenn man also Ethereum jemanden senden wollte, dann braucht man kein QR Code oder keine komplizierte Adresse, sondern man kann auch einfach “Michaelmeyer.eth” eingeben und an diese Adresse senden. Ein solcher Domain kostet pro Jahr 5$. Je einfacher die Adresse, desto teurer sind die Domaine. Einige haben darauf spekuliert, dass irgendwann, wenn die Krypto-Adaptation soweit ist, die grossen Brands ihre Domaine kaufen wollen, so wie “nike.eth” oder “adidas.eth” und haben richtig darauf spekuliert, dass diese Domains irgendwann mal Millionen $ Wert sein werden.

Hat man also früh eine solche Adresse gekauft und das per Datum X= 31.10.2021 (ähnlich wie bei der Dividende der Ex Ante Datum) gehalten, bekam man ab dem 09.11.2021 gratis ENS – tokens. Und je nach dem, einige Leute bekamen ENS Coins in Wert von mehreren 10’000 $. Je früher man den Domain gekauft hatte, desto mehr Coins hat man bekommen. Auch wenn man eine Domain für nur 0.001 eth (4$) gekauft hat, haben Leute zum Teil 70-80’000$ in ENS bekommen. Diese ENS Coins kann übrigens leicht überall verkaufen.

Etwas ähnliches ist auch jetzt passiert:

TheOpenDAO ist noch so neu, es weiss noch keiner so richtig, was die vor haben. Einer meiner Lieblingskünstler hat zB. so viel bekommen (7h später, als ich das schreibe, sind es ca. 2x mehr):

es gibt aber auch andere:

Otto Suwen hat zum Beispiel ca. SOS in Wert von 4-5 eth bekommen. Der Preis geht gerade so richtig durch die Decke, so dass 30eth (124.000$) daraus geworden sind:

Ho, und während ich das schreibe, gewinnen meine Coins auch 50% an Wert. 😀

Aber warum ist das so beliebt und was ist das überhaupt?

Sie haben einen eigenen Token/Coin ($SOS) erstellt. Den Coin können alle auf ihrer Webseite claimen/beziehen, die auf Opensea aktiv waren. Opensea ist der Ebay für NFTs. Je mehr man aktiv war und je mehr man umgesetzt hatte, desto mehr SOS Coins kann man claimen.

Zum Vergleich, ich hatte folgende Statistik:

Ich habe also 0.89 eth = 3.560$ allein für Gas-Fees (Transaktionsgebühren auf dem Ethereum Netzwerk) ausgegeben. Davon gingen 861$ an Opensea.

Ich konnte folgende $SOS Coins claimen:

Warum hat nicht Opensea ein Airdrop gemacht?

Opensea ist der grösste NFT-Marktplatz. Sie standen oft in der Kritik wegen Insiderhandel (einige Mitarbeiter konnten vor Listung der NFTs zukaufen) und wegen unfairen Veröffentlichungen. Einige NFT Kollektionen wurden vom Plattform entfernt, andere nicht. Die Seite hatte auch öfters Probleme, aber das kommt überall vor.

Viele haben damit gerechnet, dass Opensea irgendwann selbst ein Airdrop mit eigenen Coins durchführt. Vielleicht kommt das noch, TheOpenDAO war aber schneller.

Opensea hat also es verpasst, einen eigenen Coin zu machen. Vielleicht weil sie nicht wussten wie und vielleicht weil sie das nicht anbieten konnten, was TheOpenDAO bietet.

Was ist Web3.0?

Web 3.0 ist im Anmarsch. Du hast sicher von Metaversum und von Kryptowährungen was gehört. Web3.0 ist quasi der nächste Kapitel in der Internet-Technologie. Es geht dabei darum, die Kontrolle und Besitz zurück den Nutzern zu geben. Web 1.0 war eine blanke Webseite. Wie ein Telefonbuch oder Magazin. Alles gehörte dem Anbieter der Seite. Web 2.0 ist zB. Social Media. Der User hat zwar ein Profil und man entscheidet selbt welche Bilder man teilt und wie die Seite aussieht, aber es gehört Facebook und Facebook darf zensieren und eingreifen. Sie nehmen auch Geld ein und bestimmen anhand von Algorithmen wer was sehen kann. Web 3.0 ist dezentral. Das heisst, es gibt keine zuständige Instanz. Es gibt nur eine Gemeinschaft, eine Community. Die Seite, der Wallet mit deinen Kryptowährungen gehören 100%ig Dir.

Was ist ein DAO

DAO steht für Decentralized Autonomous Organisation. Sprich eine Regierungsform, wobei alles dezentral und autonom entschieden wird. Wie Demokratie sein sollte. Dezentral heisst, es gibt keine hohe Instanz, die gegebenfalls einschreitet oder ein Veto einlegt. Alles wird von den DAO-Mitglieder abgestimmt, entschieden und bestimmt. Ein DAO ist üblich bei Kryptowährungen und Web3 Applikationen. So auch bei TheOpenDAO.

Tokenomics (Verteilung der Coins)

So sieht die Verteilung von BNB (Binance Coin)-zentralisierte Börse aus:

52% und 27%) = 80% werden von 2 Adressen gehalten. Was denkst du, was passiert mit dem Preis, wenn diese 2 Adressen mal ein bisschen verkaufen? Wer darf über Änderungen bestimmen? Wer entscheidet welcher Coin gelistet wird? Wer kriegt bei neuen Listings von Coins eine grosse Menge?

Jeder neue Coin, der rauskommt, wird ein grossteil für Staking (Zinsen für Sparer) und für Entwicklung und Marketing zurückbehalten. Wenn 10-20% an den Markt kommen, dann ist es nicht so schlecht.

Wie sieht das bei TheOpenDAO aus?

Kein Rückbehalt für Entwickler, kein Schnickschnack, es wird alles der Community ausgegeben. Verschenkt.

50% haben die Opensea-Nutzer, darunter auch ich bekommen. Der Rest wird als Reward und Kompensation und Hilfe ausgegeben. Keine zentrale Stelle, keine Hoheit, nichts. Alles gehört der Community und der DAO, sprich die Coin-Halter entscheiden über alles.

Aber, warum macht man sowas? Warum verschenkt man Geld?

Marketing. Web3.0

Es hat was Wert, wenn ein Coin rein durch die Community getrieben wird. Die Entwickler haben nichts. Es gibt kein CEO, der mal 20% oder im Fall von Binance 52% von den Coins haltet.

Man will die frühen Nutzer (in diesem Fall Opensea) für ihre Loyalität und Engegament belohnen. Je früher, je aktiver, desto mehr DAO Belohnung in Form von Coins. Diejenigen, die dabei waren, als es schlecht oder gratis ging, diese ehrliche und wirklich Interessierte Leute sollen auch belohnt werden. Kein ICO, wo die reichen und gut vernetzten sich früh einkaufen können und dann bei der Veröffentlichung ihre Coins fürs 10Fache verkaufen können. Keine Hedgefonds, die durch gute Beziehungen und Interessenskonflikten sich früh die Taschen voll machen. Hier werden die wirklichen User belohnt. Die, die früh da waren und sich engagiert haben. Ist das nicht viel fairer?

Marketing

Stell Dir vor, du hast ein erfolgreiches Business und du willst nun 2 Millionen an Marketing ausgeben. Werbungen, Social Media etc.

TheOpendao braucht das nicht. Schenk doch das Marketingbudget den engagierten Leuten. Die werden dann sich riesig freuen und zB. Twitter überfluten. 😀

Genau das ist passiert.

In ca 16 Stunden: 52’000 Twitter follower, 700’000 Tweets, 125’00 unique holder.

Ich bin kein Marketingexperte, aber ich denke das schafft man mit keiner Marketingbudget in so kurzer Zeit. So effizient. Das Geld hat auch nicht die Taschen von Twitter/Facebook/Youtube gefüllt, sondern die Taschen der Beteiligten.

Fazit

Es ist noch lange nicht alles perfekt in der Kryptowelt und leider gibt es viele Betrüger, viele neue Coins, viele Influencer, die einfach ihre Taschen voll machen wollen. Hedgefunds, die neue Coins rausbringen, die keinen Nutzen haben und nur die Leute abzocken. Oder durch Privilegien und Partnerschaften können sie viel früher, günstiger Coins erwerben. Aber dieses Beispiel zeigt, wie es funktionieren kann und soll.

Ich bin begeistert. Deshalb liebe ich Kryptos, NFTs, Metaverse und Web3. Technisch, ökonomisch und effektiv ist das Beipiel auf einem anderen Level. Es werden die richtigen Leute belohnt, nicht die, die schon viel haben. Für mich könnte das sogar den Kapitalismus retten.

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