Warum Neujahrsvorsätze schlecht sind und wie du deine Ziele erreichst

Nun ist es die letzte Januarwoche und ich bin mir sicher, dass mindestens 80% von diejenigen, die Neujahrsvorsätze hatten, sie bereits gebrochen haben. 

Ich bin kein Freund von „ich nehme mir am 31.12. vor, dass ich XYZ mache“ weil diese Vorsätze spätestens am 08.01. über Bord geworfen werden. 

Um fair zu sein, in meinem Fitness Studio verschwinden die vielen neuen Gesichter, die die Geräte blockieren, erst im Februar. Dann sieht man sie aber das ganze Jahr nicht mehr. Das sind teure Vorsätze, wenn man bedenkt, dass bei uns nur ein Jahresabo gelöst werden kann, das ca. 1500,- kostet. Wenn ich annehme, dass sie 2mal die Woche für 8 Wochen gehen, macht das 16 Besuche: Also ca. 94,- Franken pro Besuch.

Warum Neujahrsvorsätze scheitern

Meistens sind die Ziele zu hoch gesetzt und es gibt auch keinen konkreten Plan, wie man diese Ziele erreichen soll. Du willst gleichzeitig 10 Kg abnehmen, mit dem Rauchen und Alkohol aufhören, jeden Tag 1 Stunde lesen und statt 4 Stunden nur noch 1 Stunde Bildschirmzeit mit dem Handy verbringen. Vergiss es. Hättest du so einen starken Willen, diese Vorsätze aufs mal einzuhalten, wärst du gar nicht in der Situation, so viel ändern zu wollen. Das ist wie wenn jemand, der noch nie gejoggt ist, direkt einen Ultra-Marathon laufen wollte.

Es ist viel besser kleinere, realistischere Ziele zu setzen, damit man diese sicher erreicht. Das Erfolgserlebnis stärkt auch das Selbstvertrauen und die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass man weiter macht. Statt mit einem Marathon zu beginnen, konzentriere dich zuerst auf 2 Kilometer, dann 5, dann 10 usw. Statt 10 Kilo abzunehmen, nehme dir vor im Januar 2 Kilo abzunehmen. Nehme dir vor, zuerst jeden Mittwoch und Sonntag je eine Stunde zu lesen, anstatt jeden Tag 3 Stunden usw. Dann mit der Zeit kannst du deine Ziele erhöhen. 

Mein anderes Problem mit diesen Vorsätzen ist, dass die Leute zu kurzfristig denken. Ich möchte 10 Kg abnehmen… ok, man macht krampfhaft und mit viel Durchhaltevermögen eine qualvolle Diät und verzichtet auf Alles, und dann? Dann wirst du wahrscheinlich das meiste wieder zunehmen, weil du dein Ziel erreicht hast und wieder die gleiche Gewohnheiten hast, wie früher. Eine Diät ist nur kurzfristig erfolgreich. Um dauerhaft etwas zu ändern, braucht es eine Lebensumstellung. Du musst deine Gewohnheiten ändern, wie 2-3 mal die Woche Sport zu treiben, Gemüse-Dips statt Chips vor dem Fernseher zu essen, statt Süssgetränke Wasser zu trinken und so weiter. Es braucht Nachhaltige Änderungen und keine Crash Diäten, wo man Spinatsaft trinkt und 10 Kg in 2 Monaten abnimmt und danach 15Kg wieder zunimmt, weil man ja sein Zielgewicht erreicht hat und wieder vor dem Fernseher Schokolade in sich hineinstopfen kann.

Das gleiche gilt für die Finanzen. „Ich möchte mehr sparen“ ist schön und gut, aber meistens haben die Leute keine Vorstellung darüber wie. Sie machen einfach so weiter und halten sich 1-2 Mal mit dem Shopping zurück, spätestens im Februar, wenn eine unregelmässige Rechnung kommt, ist das Ziel wieder vergessen. 

Das Guteaber an den Neujahrsvorsätzen ist, dass sie wenigstens einmal im Jahr dich daran Erinnern oder motivieren, etwas zu ändern. Vielleicht nimmst du dir etwas mit einem Partner vor und ihr könnt euch gleichzeitig motivieren. 

Ein Fitnesskleid-Hersteller hat einen 66-TagesChallenge gestartet und jeder kann mitmachen. Sie sind überzeugt, dass es 66 Tage braucht bis sich eine neue Gewohnheit festsetzt. Die Idee, dass viele auf Social Media mitmachen und sie sich gegenseitig motivieren, finde ich gut. Mehr auf Gymshark.com

Ziele zu haben ist wichtig. Keine Ziele zu haben ist wie ein Schiff, das nicht weiss, wohin es gehen soll und sich einfach treiben lässt. Was willst du im Leben erreichen? Was passt dir nicht? Was möchtest du anders machen? Was sind deine beruflichen Ziele? Was sind deine privaten Ziele? Es muss nicht immer ein materialistisches Ziel wie „Ich will ein Lamborghini haben“ oder „Ich will 300’000,- Franken im Jahr verdienen“ sein. Es kann auch ein Stadtbesuch, eine Wanderung sein. Ein Zoobesuch, Theaterbesuch, oder weniger Handyzeit, ein Buch fertig zu lesen, jemandem zu helfen, eine neue Sprache zu lernen, etwas Neues auszuprobieren, Gleitschirm zu fliegen sind auch schöne Ziele.       

So erreichst du deine Ziele

Ein Ziel muss realistischsein. Setze lieber ein Ziel, das du sicher erreichst. Mir hat immer der Gedanke vom Treppensteigen geholfen. Wenn man denkt, man muss 10 Stockwerke mit der Treppe gehen, will man gar nicht erst anfangen. Wenn man sich nur auf die nächste Stufe konzentriert und gar nicht darüber nachdenkt wie viel noch bleibt, geht das ganze schneller vorbei als man denkt. Mein Lieblingsspruch in diesem Zusammenhang ist 

„Jeder Marathon beginnt mit einem Schritt“

Wenn du bisher noch nichts gespart hast und plötzlich anfangen willst, solltest du nicht am Anfang schon 60% deines Einkommens sparen wollen. Spare am Anfang 100,-, 200,- Franken im Monat. Überweise diesen Betrag direkt nach Lohneingang und vergiss diesen Betrag. Mit dem Rest musst du bis Ende Monat auskommen, dann fängt das Spiel von Vorne an. Nach 3-4 Monaten kannst du auf 300,- erhöhen usw. 

Ein Ziel muss auch konkretsein. „Ich will abnehmen“ und „Ich will mehr sparen“ ist nicht konkret. Was heisst mehr? In welchem Zeitraum? Wie? Definiere ein konkretes Ziel, das du leicht erreichen kannst. „Ich will 2 Kilo in 4 Wochen abnehmen“ (Indem du zum Beispiel Salat statt Pasta isst und 2 Mal die Woche Sport machst) und „Ich will 200,- Franken im Monat 3 Monate lang auf ein Sparkonto überweisen“ sind schon bessere Ziele. 

Wenn du Motivationsschwierigkeiten hast, erinnere dich daran, warum du angefangen hast. Was ist dein Ziel, warum wolltest du etwas ändern. Was hat dich gestört und bleib dran. Gönne dir ab und zu auch Pausen und belohne dich beim Erreichen des Ziels. Wenn du nach 1 Jahr die 200,- pro Monat ohne Probleme sparen konntest, kannst du dich auch mal belohnen und mit 200,- Franken dir etwas kaufen, es ist aber wichtig, dass du dann weiter machst und nicht wieder mit den alten Gewohnheiten anfängst. 

Was hast du für Ziele?

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3 Antworten auf „Warum Neujahrsvorsätze schlecht sind und wie du deine Ziele erreichst“

  1. Hallo,
    Von der 66 Tages Challange habe ich nicht gehört, jedoch habe ich im Buch The One Thing vor kurzem über dieses “Phänomen” gelesen. Man benötigt im Schnitt 66 Tage bis sich eine Gewohnheit festsetzt und keine Disziplin mehr benötigt wird. Ich konnte das an eigenem Leib spüren, bei meiner Ernährungsumstellung letztes Jahr.

    Habe mir Ende 2018 einige Jahresziele fürs 2019 gesteckt. Das sind folgende:
    – 20’000 CHF in ETFs und Aktien investieren
    – 12 Bücher lesen
    – 50 Blogartikel schreiben
    – Weiterbildung weiterführen/abschliessen
    – 5’000 CHF Nebeneinkommen generieren

    Grüsse
    Michi

    1. Hallo Michi
      Die 66 Tages-Challenge macht Gymshark. Ich habe davor auch nicht von dieser Gewohnzeit gehört, macht aber Sinn. Aber du hast es demfall erfasst, es braucht eine ErnährungsUMSTELLUNG und keine kurzfristige Diät.
      Deine Ziele für 2019 sehen sehr gut aus. Als Investmentziel habe ich mir auch gleich viel vorgenommen. Davon möchte ich auch via VIAC in die 3.Säule einzehalen.
      Viel Erfolg für deine Ziele.
      Lg

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